Artikel

Prien: Rabe spielt falsch mit Bildungsstudie

26.03.2017

Die Bürgerschaft hat dem Senat einen detaillierten Auftrag zur Analyse der IQB-Bildungstrend 2015 erteilt, um eine genauere Analyse der Gründe für das Hamburger Abschneiden und die notwendigen Schlussfolgerungen daraus zu ermöglichen.

Offensichtlich hat der Senator Teilergebnisse mit seiner politischen Interpretation wieder vorab der Presse zugesandt, anstatt den gesamten Bericht der Bürgerschaft zu übergeben. Dabei sind die Ergebnisse mit äußerster Vorsicht zu genießen. Die Auswertung stammt aus der Schulbehörde selbst und wurde von dem ehemaligen Staatsrat der Schulbehörde unter GAL-Senatorin Goetsch geleitet.

Es bestehen aufgrund des unvollständigen Datenmaterials des IQB-Bildungstrends zu den sozioökonomischen Faktoren und dem Migrationshintergrund der Schüler aus Hamburg (S. 416, 437 des IQB-Bildungstrends) Zweifel an der Seriosität der Auswertung. Zum anderen beziehen sich Studie und Hamburger Auswertung nur auf die Fächer Deutsch und Englisch, nicht aber auf Mathe und Naturwissenschaften.

Dazu Karin Prien, schulpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: "Der Schulsenator steht offensichtlich massiv unter Druck, wenn er es nötig hat Ergebnisse eines Bürgerschaftlichen Ersuchens einer Hamburger Zeitung exklusiv zuzustecken, anstatt sie der Bürgerschaft zuzusenden. Sein Verhalten gegenüber dem Parlament ist erneut vollkommen inakzeptabel. Offensichtlich liegt es Rabe, wegen der zuletzt katastrophalen Befunde aus dem Bereich Mathe und Naturwissenschaften, nur daran Jubelnachrichten zu verbreiten. An einer ernsthaften und kritischen Diskussion über die massiven Probleme im Hamburger Schulsystem liegt ihm erneut nichts. Abgesehen von den erheblichen methodischen Zweifeln an den Ergebnissen der Hamburger Auswertung sind selbst die in der Presse veröffentlichten Ergebnisse alles andere als ein Grund zur Selbstbeweihräucherung. Der Senator ist verantwortlich für die Leistungen und Ergebnisse aller Hamburger Schüler. Offensichtlich fehlen ihm nach wie vor die Konzepte für die erfolgreiche Beschulung vieler Kinder mit Migrationshintergrund."